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Würdest du einem Bergführer folgen, der nur das Ziel kennt aber nicht den Weg?

  • Erdem Ürün
  • 18. Juli
  • 3 Min. Lesezeit
Gruppe von Menschen folgt einem Bergführer auf einem schmalen Pfad – sinnbildlich für modernen B2B-Vertrieb, bei dem nicht nur das Ziel, sondern auch der Weg zählt

Viele Vertriebsorganisationen funktionieren genau so. Sie haben ambitionierte Ziele, klare Umsatzerwartungen aber keine echte Orientierung auf dem Weg dorthin.

Dabei ist moderner Vertrieb viel mehr als das Abarbeiten von Listen oder das Wiederholen von Verkaufsskripten. Er ist eine Reise durch unbekanntes Gelände.

Und wer Menschen sicher begleiten will, braucht mehr als nur einen Kompass. Er braucht Feingefühl, Aufmerksamkeit, Flexibilität und Teamgeist.

Das ist kein theoretisches Ideal sondern die Praxis, die wir leben. Nicht weil sie einfacher ist, sondern weil sie funktioniert. Und weil sie das ist, was moderne Kundinnen und Kunden wirklich erwarten: Verstanden zu werden. Nicht überzeugt.


Vertrieb heute: eine Disziplin für Bergführer mit Tiefgang

Die Anforderungen im modernen B2B-Vertrieb zählen zu den anspruchsvollsten Aufgaben im Unternehmen. Und gerade deshalb ist der Vertrieb in vielen Firmen die größte Baustelle.

Denn hier geht es nicht nur um Fachwissen oder Kommunikationsstärke sondern um die Verbindung aus Effizienz, Empathie, Strategie und Kreativität. Eine Mischung, die selten in einer einzigen Person zu finden ist. Deshalb glauben wir: Vertrieb funktioniert nur im Team.

Gerade bei komplexen Produkten braucht es verschiedene Rollen. Menschen mit unterschiedlichen Perspektiven, die gemeinsam auf ein Ziel hinarbeiten: echte Beziehungen zu schaffen, nicht nur Abschlüsse.


Der Mythos vom Einzelkämpfer im Vertrieb ist überholt

Die Zeiten, in denen der eine charismatische Verkäufer allein für Umsatz und Wachstum verantwortlich war, sind vorbei. Moderne Kundinnen und Kunden wollen verstanden werden, auf Augenhöhe. Sie erwarten Kompetenz, Dialogbereitschaft und echtes Interesse, keine plakativen Werbesätze.

Deshalb ist es auch keine Schwäche, wenn du im Vertrieb nicht alles kannst – sondern ein Zeichen von Reife, wenn du erkennst, wo deine Stärken liegen und wo du andere mit ins Boot holst.


Vertrieb ohne Skript: Wenn der Plan nicht reicht

Besonders bei erklärungsbedürftigen Produkten und Dienstleistungen gibt es im Verkaufsprozess immer wieder Situationen, in denen keine Vorlage, kein Pitchdeck und kein Funnel hilft.

Der Kunde hat Fragen, die du noch nie gehört hast. Die Situation ist offen. Und genau dann beginnt echter Vertrieb.

Denn die besten Verkäuferinnen und Verkäufer arbeiten nicht mit vorbereiteten Antworten, sondern mit einem offenen Geist, Neugier und der Bereitschaft zuzuhören.

Sie stellen Fragen, wo andere schon mit Lösungen glänzen wollen. Sie lassen Raum – und gewinnen damit Vertrauen.


Explorative Aufgaben: Für Menschen, die mehr zuhören als reden

Manche Bereiche im Vertrieb erfordern genau diese Haltung: Neugier, Empathie, Flexibilität.

Sie lassen sich nicht planen, nicht skalieren – sie passieren im echten Gespräch. Wenn du herausfinden willst, was dein Gegenüber wirklich braucht, musst du offen sein. Du brauchst keine Antwort – sondern ein echtes Interesse.

Das sind die explorativen Aufgaben im Vertrieb. Sie verlangen andere Qualitäten als ein strukturierter Angebotsprozess oder das Nachfassen von Leads.

Menschen, die in diesen Phasen gut sind, bringen meist Eigenschaften mit wie:

  • ein hohes Maß an Einfühlungsvermögen

  • ein Gespür für Zwischentöne

  • eine Offenheit für verschiedene Denkweisen

  • den Mut, in unklare Situationen hineinzugehen – ohne Garantie auf Erfolg


Einfühlen statt abarbeiten. Führen statt überzeugen.

Diese Art zu verkaufen ist kein Trick. Sie ist auch nicht skalierbar im klassischen Sinn. Aber sie ist nachhaltig, wirksam und menschlich.

Explorative Vertriebspersönlichkeiten:

  • hören aufmerksam zu

  • erkennen Muster im Gespräch

  • entwickeln individuelle Lösungen


  • und geben dem Kunden das Gefühl, ernst genommen zu werden – nicht nur bearbeitet.


Solche Erlebnisse vergisst man nicht. Sie unterscheiden Marken. Sie binden Kunden.


Fazit: Vertrieb ist wie eine Bergtour du brauchst Menschen, keine Methoden

In komplexen Prozessen gibt es keine Abkürzungen. Aber es gibt Wege, die sicherer, respektvoller und erfolgreicher sind für beide Seiten.

Die besten Vertriebspersönlichkeiten sind nicht die, die laut auftreten oder den schnellsten Abschluss jagen. Es sind die, die führen können, weil sie vorher verstanden haben wie ein guter Bergführer.

 
 
 

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